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ländlich und stadtnah

Geschichte

Der Name «Rickenbach» weist auf einen durch einen Geländeeinschnitt fliessenden Bach hin.

Bronzezeitliche Flachgräber und Grabhügel aus der Eisenzeit zeugen von einer frühen Besiedlung des Ortes Rickenbach. Einige prähistorische Schmuckstücke aus Bronze sind im Landesmuseum aufbewahrt.

Die Geschichte des Dorfes Rickenbach im frühen Mittelalter ist in Dunkel gehüllt. Die erste Urkunde, in der «Richenbach» genannt wird, datiert von 1040. Verschiedene Klöster und Edelleute hatten Grundeigentum in Rickenbach und Sulz. Wie es damals Brauch war, wurden diese Besitzungen samt ihren Bewohnern oftmals veräussert. Schliesslich gelangte Rickenbach in den Besitz des Grafen von Kyburg.

Die Lebensgeschichte des Ortes ist schnell einmal erzählt. Sie weist keine besonderen Daten auf. Weder der Sitz eines Adelsgeschlechtes noch eine Gerichtsbarkeit können erwähnt werden. Nur in vereinzelten Quellen wird auf die Edlen von Sulz, die aber bereits im 14. Jahrhundert aus ihrem Stammsitz vertrieben wurden, hingewiesen.      

Die Geschichte von Rickenbach ist eng mit der Landwirtschaft verknüpft. Ackerbau und Milchwirtschaft waren neben dem Rebbau die Haupterwerbsquellen der Bauern. Dass insbesondere der Rebbau eine wichtige Rolle spielte, zeigt sich im Wappen der Gemeinde. Es zeigt ein Rebmesser und eine Traube als Hinweis zur Arbeit und den Bach in Anlehnung an den Namen. Die Anbaufläche erreichte im Jahr 1898 etwa 32 Hektaren, ging dann aber bis auf zwei Hektaren zurück, um nun wieder auf rund sieben Hektaren anzusteigen (wichtigste Rebsorten: Blauburgunder und RieslingxSylvaner). Die Waldungen dagegen blieben in ihrem Bestand ungeschmälert. Von der Gesamtfläche von ungefähr 120 Hektaren befinden sich etwa die Hälfte im Gemeindebesitz.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts richtete sich das Interesse auf die Schaffung der Eisenbahnlinie Winterthur - Romanshorn (nachdem um 1873 auch über ein Bahnprojekt Oberwinterthur - Rickenbach - Altikon - Neunforn diskutiert worden war). Erst 1907 konnte unsere Bahnstation dem Betrieb übergeben werden, wobei die Gemeinde beträchtliche finanzielle Aufwendungen zu erbringen hatte. Ein Teil der Eichen im Auwald musste dafür geopfert werden.

Als Markstein in der Gemeindegeschichte darf die Eingemeindung von Sulz am 1. Januar 1934 betrachtet werden. Sulz gehörte vorher zur Politischen Gemeinde Dinhard, suchte aber seit der Schaffung der Bahnstation, besonders aber auch wegen Schulproblemen, immer mehr Anschluss an Rickenbach, mit welchem es auch wirtschaftlich enger verbunden war.

Tiefgreifende Änderungen erfolgten Ende der Fünfzigerjahre. Vor allem in Sulz entstanden ausgedehnte Wohnsiedlungen. Landwirtschaftliche und alte gewerbliche Elemente nahmen ständig ab. Sie sahen sich einer neuen, andersartigen Bevölkerungsstruktur gegenüber. Gleichzeitig eröffnete sich aber die Chance, eine auf gegenseitige Verständigung ausgerichtete Gemeinschaft aufleben zu lassen.

Im Jahr 1970 trat Rickenbach einem Zweckverband mit sieben weiteren Gemeinden für den Bau und Betrieb eines Kranken- und Altersheim bei. 1979 konnte dieses eingeweiht werden. Heute wird es unter dem Namen Alterszentrum im Geeren (AZIG) betrieben. Die Überbauung Sunnezirkel wurde im Jahr 1987 durch die Genossenschaft Alterswohnungen Sunnezirkel eröffnet und wird bis heute durch diese Genossenschaft betrieben.

Im September 2014 konnte die neue Mehrzweckhalle beim Schulhaus Hofacker eingeweiht werden.

Per 1. Januar 2015 wurden die Politische Gemeinde Rickenbach und die Primarschulgemeinde zu einer Einheitsgemeinde zusammengeführt.

Das Gemeindewappen

In Rot ein silberner waagrechter Bach, begleitet oben von silbernem Rebmesser mit goldenem Griff, unten von grün beblätterter blauer Traube.

Wappen

Lied „Oises Rickebach“

1.
Jedä Mänsch isch irgend naime
choge gärn für sich dihaime.
Nai, das sind kai läri Wort:
Jedä brucht än sonen Ort!
Jedä läbt sis eigä Läbe.
Weer di fescht s'chunnt nüt vergäbä.
Häts di au dur d'Welt duur trait
bruuchsch doch z'letscht Geborgäheit.
Suechsch än Gspaane, suechsch äs Gmach?
Chumm zu ois uf Rickebach.

2.
Nid im Atlas muesch si sueche
oisi Gmaind, du muesch si bsueche.
Lueg deet d'Chile, lueg deet d'Bank!
Lueg deet d'Wirtschaft um de Rank!
Aigni Frucht und aigni Räbe:
Mir chönd bodeständig läbe.
Mir sind nid nu wäg em Gäld
und zum Rechne uf der Wält.
Bisch du furt und häsch käs Tach?
Chumm doch hai, uf Rickebach.

3.
Moll, mir schaffed fescht und ränned
will mir d'Arbet ebe känned.
Gwüss, mir gsehnden, oisen Wäg,
drum simir ä gsund und zwääg.
Mir wänd s'Dorf und d'Gmeinschaft pfläge,
ois, und oisne Chind zum Säge.
Zämeläbe, du und ich,
kein elaige, nu für sich.
S'isch e ganz e gfroiti Sach -
Bhüet di Gott, mis Rickebach.

(Text von Willy Peter, Dägerlen)

Chronik

Noch mehr über die Geschichte von Rickenbach steht in unserer Chronik, welche für CHF 10.00 bei uns bezogen werden kann.


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